FAQ

Müssen Wände atmen?


Wissenswertes über Styropor

Zur Idee 'Außenwände müssen atmungsaktiv sein - die Wärmedämmung verhindert das', schreibt Dr. Ing. Helmut Künzel, Leiter der Außenstelle des Fraunhofer-Institutes für Bauphysik, Haupttätigkeitsfeld Wärme- und Feuchteschutz von Bauteilen:

'Gebäudeaußenwände bezeichnet man oft als die 'dritte Haut' des Menschen, sie sollte - so ist immer wieder zu hören - ebenso atmungsfähig sein wie die Kleidung als 'zweite Haut'. Atmungsfähig heißt hier luft- und wasserdampfdurchlässig.

Wie unberechtigt derartige Forderungen sind, beweist schon die Unvergleichbarkeit von 'zweiter' und 'dritter' Haut. Mit der Kleidung kommt der Mensch unmittelbar in Berührung, mit seiner Wohnumwelt freilich nicht. Dabei wirken ganz andere Austauschvorgänge, die eine Diskussion über die Atmungsfähigkeit von Außenbauteilen sowohl unsinnig als auch unmöglich machen. Hätten sonst die Steinzeitmenschen in ihren Höhlen leben können?

Untersuchungen bestätigen eindeutig, daß es durch eine ordnungsgemäß errichtete Wand keinen Austausch von Raum- und Außenluft geben kann. Ein Luftaustausch erfolgt allein und ausschließlich durch das Lüften!

Bei Außenwänden mit großer Wasserdampfdurchlässigkeit verhindern nur dampfsperrende Schichten Feuchte- und damit Bauschäden. Die Wände beinahe aller vorgefertigten Holzhäuser sind daher z.B. mit Dampfsperren ausgerüstet. Klagen über ein gestörtes Wohlbefinden oder eine beeinträchtigte Wohnbehaglichkeit stellten sich bisher nicht ein.'

Es gibt keine atmungsfähigen Wände!

Da es durch eine Außenwand keinen Luftaustausch gibt, beeinträchtigen Dämmschichten deren Funktion in keiner Weise.

Die im Normalfall durch Kochen, Duschen, Waschen usw. entstehende überschüssige Luftfeuchte dringt über die Tapete zum Teil noch in die ersten Millimeter der Putzschicht ein und tritt beim Lüften durch Rückdiffusion wieder aus. Bei ständiger Überbelastung, wie z.B. in der Industrie o.ä., nimmt auch die Rohwand überschüssigen Wasserdampf auf.


Der Dampfdiffusionswert entspricht im übrigen dem von Kiefernholz. Der WasserdampfDiffusionswiderstandsfaktor von Styroporsteinen von Styro Stone liegt etwa um 50µ niedriger als der des verwendeten Füllbetons, also bei ca. 25µ. Daher kann die Restfeuchte des abgebundenen Betons leicht ausdiffundieren.

Wegen der häufigen Verwechslung von Begriffen sei hier nochmals der Hinweis gegeben:

Styropor nimmt kaum Wasser auf, (nach einem Jahr Unterwasserlagerung nur ca. 2 - 3,5%!) Wasserdampf kann jedoch durch das Material diffundieren.

Falls das zu wissenschaftlich war:

Styro Stones werden mit Beton verfüllt, der in den Elementen abbindet. Das geht nur, in dem der Beton das darin enthaltene Wasser ausschwitzt. Wo schwitzt es durch? Durch das Styropor. So gut 'atmet' ein Styroporstein.

Woher kommt das Märchen der atmenden Wand?

Einige vermuten Dummheit, andere gezielten Rufmord.

Nebenbei ist es eine erstaunliche Tatsache, daß es dieses Märchen nur im deutschsprachigen Raum gibt. Im Ausland spricht niemand von atmenden Wänden.

Unsere Empfehlung: Wann immer Ihnen ein Verkäufer etwas von atmenden Wänden erzählt, drehen Sie sich um und lassen Sie ihn stehen. Er hat entweder keine Ahnung oder er muß sein Produkt mit Lügen über andere anpreisen.

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